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Speicherplatz
Es gibt verschiedene Programme und Einstellungen, die mehr Speicherplatz als nötig in Anspruch nehmen. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt und was dagegen zu unternehmen ist.
systemd
Core dumps
Stürzt ein Programm ab, wird standardmäßig ein Speicherabzug oder Core dump angelegt. Gerade Programme, die viel RAM benötigen, erzeugen einen großen Speicherabzug. Da diese von den meisten Benutzern nicht fürs Debugging verwendet werden, können sie deaktiviert werden.
Dazu ist es am sinnvollsten, eine eigene Konfigurationsdatei /etc/systemd/coredump.conf.d/custom.conf anzulegen, da so die Standardkonfiguration überschrieben wird und es bei Updates keine Konflikte mit dieser gibt.
# mkdir /etc/systemd/coredump.conf.d
Mit dem Editor einer Wahl dann die Datei /etc/systemd/coredump.conf.d/custom.conf anlegen und folgenden Inhalt einfügen:
[Coredump] Storage=none
Dabei ist der [Coredump] Abschnittsname wichtig, da ansonsten die Einstellung nicht angewendet wird. Die neue Konfiguration wird mit
# systemctl daemon-reload
angewendet.
Journal
Das Journal von systemd belegt in der Grundkonfiguration bis zu 10% des Speicherplatzes des zugrunde liegenden Dateisystems, oder maximal 4 GB. Da so auch mehrere Monate alte Einträge vorhanden sind, die in der Regel nicht mehr benötigt werden, kann dessen Größe begrenzt werden.
Auch in diesem Fall ist es am besten, eine eigene Benutzerkonfiguration anzulegen, hier in /etc/systemd/journald.conf.d/00-journal-size.conf, die die globalen Systemeinstellungen überschreibt. Dazu muss als erstes das entsprechende Verzeichnis angelegt werden:
# mkdir /etc/systemd/journald.conf.d
Dort muss dann mit dem Editor der Wahl der folgende Inhalt eingefügt werden:
[Journal] SystemMaxUse=50M
Der [Journal] Block ist wichtig, da die Einstellung ansonsten nicht angewendet wird. Hier wird eine Begrenzung auf 50 MB vorgenommen, die alternativ auch größer ausfallen kann. Ich verwende beispielsweise 150M, um zur Not ein paar Informationen zur Hand zu haben.
pacman
Wird unter pacman ein Paket aktualisiert, wird das alte weiterhin als komprimiertes Paket auf der Festplatte unter /var/cache/pacman/ gespeichert. So sammeln sich mit der Zeit viele alte Pakete an, die nicht mehr benötigt werden. An sich ist das Verhalten durchaus sinnvoll, da bei einer Bleeding edge Distribution wie Arch Linux auch mal Probleme nach einem Update auftreten können. So ist immer noch die ältere Version auf der Festplatte und kann manuell installiert werden (Downgrade).
Treten allerdings keine Probleme auf, können die alten Pakete problemlos gelöscht werden. Wie viel Speicherplatz genau die Pakete einnehmen, kann mit
$ du -sh /var/cache/pacman/
ermittelt werden. Alte Pakete, ausgenommen den aktuell installierten Versionen, können mit
$ sudo pacman -Sc
gelöscht werden. Dies kann unter Umständen eine Weile dauern, da alle Pakete überprüft werden. Anschließend beide Fragen bejahen. Auf diese Weise können durchaus mehrere GB an Speicherplatz wieder zusätzlich zur Verfügung stehen.
